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In diesem Jahr war dessen Hauptthema: „Nukleartechnologien – Sicherheit, Umwelt, Stabilität“.
Das Forum, das sich als eines der wichtigsten Ereignisse in der Weltatomindustrie bewährte, brach in diesem Jahr mehrere Rekorde. Die Besucherzahl wurde aufs Neue erhöht: zur Teilnahme an der Veranstaltung ließen sich 6,5 Tausend Delegierte aus 65 Ländern registrieren, die mehr als 650 verschiedene Unternehmen vertraten. 33 Länder wurden von offiziellen Regierungsdelegationen vertreten.

Die Teilnehmer der Veranstaltung diskutierten über die Position der Kernenergieerzeugung in der kohlenstofffreien Energiezukunft. Es wurde festgestellt, dass die Länder heute für die Schaffung einer stabilen und sicheren Energiebilanz verschiedene Quellen reiner Erzeugung kombinieren müssen. Die meisten Sprecher der Plenarsitzung und einiger Rundgespräche, die dem Hauptthema des Forums gewidmet wurden, einigten sich in der Meinung, dass der Anteil der Kernenergie an der globalen Energiebilanz zunehmen wird – Kernkraftwerke haben ein großes Potenzial, eine zuverlässige Quelle der Basiserzeugung und dadurch ein integraler Bestandteil einer kohlenstofffreien Energie zu werden.

Erhöhte Aufmerksamkeit zu den Fragen der „grünen“ Energie war die Besonderheit von „ATOMEXPO-2017“. Wie der erste stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung der Russischen Föderation, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Staatlichen Körperschaft „Rosatom“ Sergey Kirienko in der Plenarsitzung erinnerte, sieht das Pariser Klimaabkommen von 2015 vor, dass der Anteil der sauberen Energie in der Weltbilanz in 30 Jahren von aktuellen 30% auf 80% erhöht werden sollte. „Das ist eine globale Aufgabe, die vor der Weltatomindustrie steht“, - sagte Sergey Kirienko. Dabei betonte er auch, dass sich die Bewegung zur grünen Energie und der Schaffung der kohlenstofffreien Bilanz „auf einer harmonischen Kombination der Kernenergie als eine Basis, stabile und saubere Stromerzeugungsquelle und anderer erneuerbaren Energiequellen gründen sollte“.

Andere Teilnehmer der Plenarsitzung waren sich einig, dass es zwischen der Kernenergie und der Energie, die auf erneuerbaren Energiequellen - Wind, Sonneneinstrahlung, Wasserfluss basiert, keine Konkurrenz gibt und in absehbarer Zeit kaum entstehen kann. „Alle Arten der „grünen“ Energie müssen entwickelt und unterstützt werden, - sagte der Generaldirektor von „Rosatom“ Aleksey Likhachev. - Wie sich die „grüne“ Energie entwickelt, macht uns keine Sorge, im Gegenteil sind wir heute der Meinung, dass sowohl die Entwicklung der Kernenergie als auch erneuerbarer Energien unzureichend ist. Für die Beschleunigung der globalen Entwicklung der Kernenergie sollen die wichtigsten Akteure auf dem Markt der Kernenergie ihre Kräfte bündeln und zusammen an der Erhöhung der Nachfrage nach Nukleartechnologien arbeiten". Diese Ansicht wurde von anderen Gästen des Forums geteilt. „Es sollten keine Widersprüche zwischen erneuerbaren und anderen Energiequellen gesucht werden – sie können einander ergänzen“, - betonte unter anderem verantwortlicher Leiter des Kommissariats für Kernenergie und alternative Energien von Frankreich, Daniel Ververd.

Rekordwerte für die getroffenen Vereinbarungen
Im Forum wurde eine Rekordzahl - mehr als 50 - sowohl zwischenstaatlicher, als auch kommerzieller Vereinbarungen getroffen. Insbesondere wurden neun Regierungsabkommen unterzeichnet. Als Beispiel können wir die Vereinbarung mit Sudan, Äthiopien und Uganda heranziehen, die der stellvertretende Generaldirektor der Staatlichen Körperschaft „Rosatom“ Nikolay Spassky unterzeichnet hat. Sie alle sehen die gemeinsame Arbeit auf dem Gebiet der Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke vor. Sudan und Äthiopien wurden zu zwei von vier Ländern (die restlichen zwei - Kolumbien und Sri Lanka), die zum ersten Mal an dem „ATOMEXPO“ teilnahmen. Die mit den Ländern von Afrika unterzeichneten Dokumente bieten eine gute Grundlage für die Stärkung der Präsenz von „Rosatom“ auf dem „Schwarzen Kontinent“, wo der Bedarf an neuen Energiequellen am dringendsten im Moment ist.

Die Geschäftsvereinbarungen beliefen sich auf etwa 60% von der Gesamtzahl. Die erste von ihnen, die wir erwähnen sollten, ist die Vereinbarung über den Verkauf an drei türkische Unternehmen – „Cengiz-Holding“, „Kolin Insaat“ und „Kalyon Inshaat“ – mit 49% Anteil an der Gesellschaft, die das Projekt für den Bau von KKW „Akkuyu“ realisiert. Sie wurde am 19. Juni unterzeichnet, der Geschäftswert ist nicht bekannt gegeben, aber sie wurde als die weltweit größte private Investition in die Kernenergie der letzten 17 Jahre genannt. Als Ergebnis wird ein Stammkapital in der Höhe gebildet, die für die Realisierung des Projekts ausreichend ist. Die Vereinbarung sieht eine Gelegenheit vor, die notwendigen Mengen an Fremdfinanzierung heranzuziehen, und wurde zu dem weltweit ersten Beispiel der Heranziehung der ausländischen Investitionen in Atomenergieprojekte, das nach dem Schema BOO (Build-Own-Operate /Baue-Besitze-Bediene) realisiert wird. 

Darüber hinaus wurde bei dem Forum vereinbart, dass „Rosatom“ die Technologien des Unternehmens Lagerwey (die Niederlanden) für die Herstellung von Windkraftanlagen verwenden wird und das Kapital in die Windparks auf dem Gebiet der Russischen Föderation investieren wird. Die Vereinbarung mit dem niederländischen Unternehmen bestätigt die festen Verbindlichkeiten der Parteien, einschließlich der Lokalisierung der Produktion im Umfang von mehr als 65%. „Wir bieten eine innovative Entwicklung, ein einfaches für Russland System der Logistik der Einheiten und Komponenten, sowie unsere Erfahrung in der Entwicklung der Windenergie“, - sagte der Leiter von Lagerwey Hyubi Morelis.

Nach dem Projekt von „Rosatom“ werden in Russland während 2018-2022 die Windparks mit einer Gesamtkapazität von fast 1 GW erstellt. Im nächsten Jahr ist die Inbetriebnahme des Werkes für die Herstellung von Windkraftanlagenelementen geplant, und die ersten Anlagen werden ab 2019 in Adygeja in Betrieb genommen.

Umfangreiches Ausstellungsprogramm
An dem Ausstellungsprogramm des Forums nahmen 120 Unternehmen der Weltatomindustrie und verwandter Branchen teil. Die russische Atomindustrie vertraten mehr als 40 Unternehmen der Staatlichen Körperschaft „Rosatom“, einschließlich: „Rosenergoatom“, Energieerzeugungsunternehmen von „Rosatom“ „TVEL“, „Atomenergomash“, Unternehmensgruppe ASE, „Wissenschaft und Innovation“, Uran-Holding ARMZ und andere. Ihre hochtechnologischen Lösungen und Produkte präsentierten auch die führenden ausländischen Unternehmen und Organisationen: „China National Nuclear Corporation“ (China), "Kazatomprom" (Kasachstan), AREVA NP, Schneider Electric (beide Frankreich), Rolls-Royce (UK), L-3 MAPPS (Kanada), TAIM WESER (Spanien), Fortum (Finnland) sowie Unternehmen aus der Republik Korea, der Türkei, der Slowakei, Italien und anderen Ländern.


Zur Information:
Das Internationale Forum „ATOMEXPO“ wird von der Staatlichen Körperschaft jährlich seit dem Jahr 2009 durchgeführt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Forum zu der größten internationalen Geschäfts-und Ausstellungsplattform, wo der aktuelle Stand der Atomindustrie diskutiert wird und neue Trends ihrer Weiterentwicklung gebildet werden.