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Am 11. Oktober wurde in Minsk der Runde Tisch „Entwicklungsperspektiven für Kernenergie: Sicherheit, Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Entwicklung“ im Rahmen des 23. Weißrussischen Energie- und Umweltforums abgehalten, das vom Energieministerium der Republik Belarus veranstaltet wurde.

Die Bedeutung der Kernenergie für die globale Energiebilanz und die Sicherung einer grünen und nachhaltigen Stromversorgung für die wachsende soziale Nachfrage standen in diesem Jahr ganz oben auf der Tagesordnung.

Laut dem stellvertretenden Direktor von Rosatom Osteuropa Wladimir Gorn werden derzeit 454 Kernreaktoren in 30 Ländern auf der ganzen Welt betrieben. Die World Nuclear Assocation (WNA) rechnet wiederum mit einem Anstieg der gesamten nuklearen Erzeugungskapazität bis 2050 auf 25%. Die Kohlenstoffemissionen werden unterdessen nicht einmal um ein Gramm zunehmen, da die Kernenergie eine kohlenstofffreie Energiequelle ist. Ein eigenes Kernkraftwerk wird es Weißrussland ermöglichen, den CO2-Ausstoß in die Atmosphäre um 7-10 Millionen Tonnen pro Jahr zu senken.

Der diesjährige Runde Tisch erfolgte unter Beteiligung von Vertretern der SOZ-Mitgliedstaaten (Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit). Delegierte aus Kasachstan und Usbekistan, die sich auf nationale Nuklearprogramme erst einlassen, betonten die Fortschritte, die Weißrussland auf diesem Weg erzielt hat, und bewiesen den großen Wert der weißrussischen Expertise für Kernenergie-Einsteiger.

„Viele Länder, die sich der Perspektiven der Kernenergie bewusst sind, beginnen nun, diese Industrie zu entwickeln. Weißrussland ist bereit, seine Erfahrungen bei der Umsetzung des Kernenergieprojekts zu teilen. Der Runde Tisch im Rahmen des Belarussischen Energie- und Ökologieforums ermöglicht es uns, fortgeschrittene Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich Kernenergie mit anderen Ländern auszutauschen“, sagte Moderatorin Lilija Dulinez, stellvertretende Direktorin der Abteilung für Kernenergie im weißrussischen Energieministerium.
„Das Weißrussische Kernkraftwerk wird nach dem russischen Projekt der Generation III+ gebaut, die allen bestehenden Sicherheitsstandards entspricht. Internationale Experten haben die Zuverlässigkeit und Sicherheit dieses Projekts anerkannt. Das Auslandsportfolio von Rosatom umfasst im Moment 36 Blöcke in 12 Ländern in unterschiedlichen Umsetzungsphasen. Zwei Anlagen der gleichen Bauart wie in Weißrussland wurden bereits in Betrieb genommen und werden nun zur Stromerzeugung eingesetzt – im KKW Nowoworonesch und im KKW Leningrad II.

Darüber hinaus wurde der Nationale Stresstestbericht von internationalen Experten positiv aufgenommen. All dies spricht dafür, dass Weißrussland ein zuverlässiges Kraftwerk bekommt, das das Land mit umweltfreundlichem und kostengünstigem Strom versorgen wird“, sagte Viktor Britsch, stellvertretender Direktor für allgemeine Angelegenheiten beim Sitz der JSC ASE EC in Weißrussland, des Generalunternehmers für KKW-Bau.

Die Inbetriebnahme von Block 1 des Weißrussischen KKW ist für Ende 2019 geplant, von Block 2 – für 2020.

Das Weißrussische Kernkraftwerk ist das größte russisch-weißrussische gemeinsame Projekt im Bereich Kernenergie. Der KKW-Bau erfolgt in Übereinstimmung mit dem Regierungsabkommen zwischen Russland und Weißrussland über den Bau eines Kernkraftwerks in Weißrussland unter der Gesamtverantwortung des Generalunternehmers („auf schlüsselfertiger Basis”). Das von Russland entworfene Projekt der neuen Generation III+, das allen modernen Anforderungen, internationalen Normen und IAEA-Empfehlungen entspricht, sieht den Bau eines Zwei-Block-Kernkraftwerks mit WWER-1200-Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von bis zu 2400 MW vor. Der Generalunternehmer ist die Engineering-Division der Staatlichen Korporation für Atomenergie Rosatom.