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Das Deutsche Atomforum e.V. (DAtF) veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft und der Staatskorporation für Atomenergie ROSATOM ein gemeinsames Seminar zum Thema „Die Zukunft des B2B-Geschäfts im Bereich Kernenergie zwischen Russland und Deutschland“ am 19.-20. November in Berlin.

Das Seminar setzte die bilaterale Initiative fort, die im Memorandum über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zwischen ROSATOM und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft im Mai 2018 formalisiert wurde. Die Parteien beabsichtigen, Kooperationsprojekte für Anwendung der Kerntechnologien in allgemeinen industriellen und innovativen Bereichen unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Trends der Nuklearindustrie in Deutschland, Russland und Drittländern zu entwickeln. Die Tagesordnung der zweitägigen Veranstaltung umfasste drei Workshops, bei denen die Teilnehmer aktuelle Fragen der Zusammenarbeit im sicheren Betrieb kerntechnischer Anlagen, Abfallmanagement und Digitalisierung diskutieren konnten.

An der Diskussion nahmen Tochtergesellschaften von ROSATOM (darunter Konzern Rosenergoatom, ASE EC, TENEX, Rusatom Energy International, Rosatom Western Europe sowie NUKEM Technologies – Tochterfirma und Herzstück von ROSATOM für Backend-Projekte in Deutschland und in anderen Ländern) und in Deutschland ansässige Unternehmen teil, die sich mit Kernenergie befassen.

Andrei Roschdestwin, regionaler Vizepräsident von Rosatom in Westeuropa, stellte die Aktivitäten der russischen Atomindustrie auf dem Weltmarkt und insbesondere in Deutschland vor. Russische Firmen haben bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der deutschen Industrie zusammengearbeitet, unter anderem in Drittländern, so Roschdestwin. So etwa das KKW Loviisa in Finnland, das in den 1970er Jahren in Betrieb genommen wurde und mit einem russischen WWER-Reaktor und deutscher Mess- Regel- und Leittechnik ausgestattet ist: die Anlage ist immer noch in Betrieb, wobei seine Leistungsindikatoren zu den höchsten der Welt gehören.

„Heute hilft uns die Technologieführerschaft deutscher Unternehmen, eine Reihe von neuen Geschäftsbereichen zu erschließen, wie beispielsweise fortgeschrittene Werkstoffe, Metalle und Chemikalien. Darüber hinaus können wir heutzutage von einer neuen Seite in der russisch-deutschen Energiekooperation sprechen, die durch gemeinsame Anstrengungen zur Schaffung einer Windkraftindustrie in Russland dargestellt wird“, sagte Andrei Roschdestwin.

Dr. Ralf Güldner, Präsident des DAtF, sagte: „Als Mitveranstalter unterstützt das DAtF die wichtige Kooperationsinitiative zwischen der deutschen Industrie und ROSATOM vom Mai 2018, indem es diese Initiative im Bereich Kernenergie in der Praxis anwendet. Das Seminar bietet Unternehmen beider Seiten die Möglichkeit, gemeinsame potenzielle Geschäftsprojekte einschließlich in Drittländern zu bewerten. Außerdem könnte das Seminar dazu beitragen, den bilateralen wissenschaftlichen Dialog zur weiteren Verbesserung der internationalen Standards für sicheren Betrieb und Abfallmanagement zu fördern“.

Michael Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung des Ost-Ausschuss, stellte fest, Deutschland habe die weltweit höchsten Standards für nukleare Sicherheit. Deutsche Unternehmen seien daher perfekte Partner für die Einführung und Überwachung der neuesten Technologien in der Kernkraftindustrie in der Welt.
ROSATOM und deutsche Unternehmen haben Aussichten für geschäftliche Zusammenarbeit diskutiert
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